Der Film “Fingers” von James Toback aus dem Jahr 1978, ein Werk, das oft im Schatten anderer Klassiker der damaligen Zeit steht, verdient eine viel tiefere Betrachtung. Er erzählt die Geschichte von Jimmy (Harvey Keitel), einem jungen Mann, der verzweifelt versucht, sein Leben zu ordnen und gleichzeitig mit den Erwartungen seiner Familie und der Gesellschaft zu kämpfen.
Die Handlung spielt in New York City, einer Metropole voller Widersprüche, die Jimmy perfekt spiegelt: seine Sehnsucht nach Normalität kollidiert mit seinen impulsartigen, selbstzerstörerischen Neigungen. Er lebt mit seiner Mutter (Anne Meara) zusammen, die ihn ständig kontrollieren und manipulieren will, während er heimlich eine
Liebschaft mit der jungen Susan (Talia Shire) pflegt.
Tobacks Regie ist ein Meisterwerk des visuellen Geschichtenerzählens. Die Kameraführung ist roh und unkonventionell, sie spiegelt Jimmys innere Zerrissenheit wider. Long Takes und Close-Ups lassen den Zuschauer direkt in Jimmys Psyche eindringen. Die Musik von Giorgio Moroder unterstreicht die düstere Atmosphäre des Films.
Der Film ist nicht nur eine Geschichte über einen jungen Mann, der versucht, seinen Platz in der Welt zu finden, sondern auch ein komplexes Porträt der menschlichen Psyche. Toback geht tiefgründig auf die Themen Schuld und Sühne, Liebe und Verrat, sowie den ewigen Kampf zwischen
Freiheit und Verantwortung ein.
Schauspielkunst:
- Harvey Keitel als Jimmy liefert eine unvergessliche Leistung. Er verkörpert Jimmys Verzweiflung, seine Verletzlichkeit und seine Sehnsucht nach einer besseren Zukunft mit unglaublicher Intensität.
- Talia Shire als Susan ist Jimmys Gegenpart: sie steht für Normalität und Liebe, während er in seinen eigenen Dämonen gefangen ist. Ihre Chemie mit Keitel ist authentisch und bewegend.
Weitere Schauspieler:
Rolle | Darsteller |
---|---|
Mr. Fenster | Danny Aiello |
Artie | Leonard ter Milford |
Mrs. Fenster | Anne Meara |
Ein Film, der die Seele berührt:
“Fingers” ist kein einfacher Film. Er fordert den Zuschauer heraus, sich mit komplexen Themen auseinanderzusetzen und die emotionalen Tiefen der Geschichte zu durchdringen. Trotz seiner düsteren Atmosphäre und dem traurigen Ende ist “Fingers” ein
Film, der lange nachwirkt.
Er hinterlässt eine Mischung aus Faszination und Wehmut, denn er zeigt uns die Verletzlichkeit des menschlichen Daseins und den ewigen Kampf zwischen unseren Sehnsüchten und den Grenzen, denen wir begegnen. Wenn Sie auf der Suche nach einem Film sind, der über oberflächliche Unterhaltung hinausgeht, dann sollten Sie sich “Fingers” unbedingt ansehen.